proV Aktuell


Gibt es pflanzliche Omega-3 Fettsäuren?

Fertige, für den Körper sofort nutzbare Omega-3 Fettsäuren sind nur in maritimen Quellen enthalten.Gibt es pflanzliche Omega-3 Fettsäuren?
- NEIN! -




Vermehrt werden Pflanzenöle und Pflanzenölmischungen mit Aussagen beworben, welche beim Kunden den Eindruck vermitteln, Pflanzenöle seien sehr wohl vergleichbar mit maritimen Omega-3 Fettsäuren, also aus Fischölen gewonnenen Fettsäuren. Verantwortlich für den angeblich "hohen Nutzen" für die Gesundheit sei die in manchen Pflanzenölen enthaltene Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA), so die Aussagen.


Dies ist eindeutig falsch, denn die als pflanzliche Omega-3 Fettsäure bezeichnete "Alpha-Linolensäure (ALA)" ist eine „ unfertige Omega-3 Fettsäure“, welche bestenfalls nur zu 10% vom Körper in die wirklichen Omega-3 Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosapentaensäure) umgewandelt werden können. Die 10% Umwandlung gelingt nur, wenn gleichzeitig sehr viele biologische Faktoren im Körper stimmig sind - dies ist selten genug der Fall.

Hinzu kommt, dass in Pflanzenölen die Alpha-Linolensäure immer in Kombination mit der eher als schlecht zu bezeichnenden Omega-6 Fettsäure „Linolsäure“ vorkommt. Omega-6 Fettsäuren sind die biologischen Gegenspieler der wertvollen Omega-3 Fettsäuren EPA und DHA.

So enthalten


Öl-Typ ALA (Alpha-Linolensäure) Linolsäure (Omega-6)
Olivenöl 0,9% 8,3%
Rapsöl
9,2%
22,3%
Kürbiskernöl
0,5%
49,4%
Sojaöl
7,7%
53,7
Weizenkeimöl
7,8%
55,7%
Sonnenblumenöl
0,5%
63%
Traubenkernöl 0,5% 65,9%
Leinöl
54,2% 13,9%



















Um es nochmals zu verdeutlichen: Bestenfalls kann der menschliche Organismus aus oben aufgeführten ALA-Mengen nur 10% EPA oder DHA, also reine Omega-3 Fettsäuren bilden. So könnte z.B. der Organismus aus Leinöl nur 5,4% EPA und DHA wandeln (10%), demgegenüber sind in Leinöl aber auch 13,9% weniger gute Linolsäure (Omega-6) enthalten.

Maritime Omega-3 Fettsäuren weisen hier eine eindeutig besser Bilanz auf.
So enthält beispielsweise das Produkt

Super-Omega-3 74% EPA und DHA
(reine Omega-3 Fettsäuren)
6,6% Linolsäure
(Omega-6 Fettsäure)

Auch hier sollte erwähnt werden, dass nur wenige Fischölprodukte die Qualität des Produktes Super-Omega-3 bezüglich Reinheit, Giftfreiheit und Omega-3 Konzentration erreichen.


Verhältnis von Omega-6
zu Omega-3 Fettsäuren

Die Nahrung des Menschen war über Zehntausende von Jahren fettarm und enthielt viel Omega-3-Fettsäuren vor allem in Form von Fischen, freilebenden Tieren sowie durch Flachs- bzw. Hanfanbau und den daraus gewonnenen Ölen. Das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 dürfte bei unseren Vorfahren ca. 2:1 betragen haben.

Erst durch Ackerbau, Masttierhaltung und der Industrialisierung von Lebensmitteln stieg der Anteil an gesättigten-, Omega-6- und vor allem auch Trans-Fettsäuren. Der exzessive Konsum von Fertigprodukten, Fleisch und Omega-6 reichen Ölen und Fetten sowie der zu geringe Omega-3 Fettsäureanteil unserer Nahrung wird mit der Entwicklung zahlreicher Zivilisationskrankheiten wie Allergien, Asthma, Arteriosklerose, Rheuma, Multiple Sklerose, Colitis Ulcerose, Morbus Crohn, Psoriasis und Krebs in Zusammenhang gebracht.

Die dänischen Wissenschaftler Bang und Dyerberg stellten in Studien an Einwohnern in Grönland fest, dass diese deutlich bessere Blutfettwerte und nur eine äußerst geringe Herzinfarktrate (7%) im Vergleich zu Westeuropäern (50%) aufweisen, obwohl sie sich sehr fett mit Fisch, Robben- und Walfleisch ernähren, dabei aber wenig Obst und Gemüse zu sich nehmen. Neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten auch Asthma sowie entzündliche Erkrankungen wie Rheuma, Psoriasis, Ekzeme und Neurodermitis wesentlich seltener auf. Der Grund dafür ist das dortige Nahrungsverhältnis der Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren, das bei etwa 1:1 liegt.


In Europa liegt das Omega-6 zu Omega-3 Fettsäurenverhältnis bei ca. 20:1 in den USA in Spitzen bereits bei 50:1. Das "Zuviel" an Omaga-6 Fettsäuren öffnet Tür und Tor für Entzündungsprozesse.





Zur
Übersicht
zurück